Das Projekt

Fakt, Fake oder Fiktion?

Seit Jahrhunderten erschaffen Landkarten also eine Welt auf Papier. Sie vermitteln Wissen, hatten aber auch einen ganz praktischen Nutzen. Hamburgs Kaufleute planten ihre Handelsreisen mit Karten und in der von ihnen errichteten Commerzbibliothek wurde das geographische Wissen über die gesamte Welt vorgehalten.

Auch wenn die klassischen Landkarten heute im Alltagsgebrauch durch verschiedene Onlineangebote abgelöst wurden und Navigation und Wegfindung vor allem über GPS-Daten erfolgt, faszinieren uns die bunten, aufwendig gestalteten Drucke früherer Zeiten noch immer und wir wollen ihre Geheimnisse entschlüsseln. Diese Faszination erfasste auch den Sponsor der aktuellen Ausstellung, Vertreter der Schweizer Helvetia-Versicherung, bei einem Besuch in der Versicherungsbörse im Gebäude der Handelskammer vor einigen Jahren. Sie stießen dabei auf ungewohnte Perspektiven ihrer eigenen Heimat,

 

als sie zu ihrer Überraschung eine Karte des Kantons Basel entdeckten, auf der dieser verkehrt herum dargestellt war. Fake also? Vielleicht! Oder einfach nur der Hinweis darauf, dass sich unsere Vorfahren noch nicht unbedingt daran gewöhnt hatten, Karten immer nach Norden orientiert zu gestalten.  Diese Konvention setzte sich tatsächlich erst im Laufe der Jahrhunderte durch. Viele frühneuzeitliche
Karten sind mitunter in andere Himmelsrichtungen orientiert. Auf der anderen Seite kam es aber durchaus vor, dass Karten bewusst gedreht oder Informationen weggelassen wurden. Die Gründe sind vielfältig.

Das Interesse der Schweizer Versicherer war geweckt. Diese unvergleichlichen Kartensammlungen der ältesten Wirtschaftsbibliothek und der Stiftung Hanseatisches Wirtschaftsarchiv sollte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Deshalb unterstützte Helvetia ein Digitalisierungsprojekt, mit dem die Atlanten von Klefeker und Abendroth erfasst und durch die Elbe-Werkstätten gescannt oder fotografiert wurden. Dank dieser Unterstützung ermöglichen uns nun moderne
Medien und neue Techniken einen ganz anderen, neuen Blick auf diese alten Landkarten.

Alte Karte

Umsetzung  & Animation

Es gibt über das Jahr immer wieder neue und spannende Projekte – doch dieses hatte es wirklich in sich! Und so begann mit einem Telefonat für uns die Zeitreise in die Geschichte der Hansestadt Hamburg:

Moin liebes MedienAtelier-Team! Wir haben hier Landkarten und Bilder aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Manche sind über 2 Meter lang und manche kleiner als eine Postkarte. Kann man daraus Filme machen?“

Jede einzelne Karte wurde für dieses Projekt aufgearbeitet und mühevoll animiert. Zahlreiche Elemente auf einer Karte wurden genauestens aus dem Bild ausgeschnitten, vervollständigt und durch spezielle Programme in Bewegung gebracht. So wurde Sekunde für Sekunde festgelegt, welches Objekt im Bild, sich in welche Richtung bewegt und wie es sich verhalten soll. Neben diesem Text präsentieren wir Ihnen ein Beispiel. Zu Beginn das starre Bild und nach der Bearbeitung ein kleiner Film.

An dieser Stelle bedanken wir uns für diese hochinteressante Zeitreise und die mehr als angenehme Zusammenarbeit.

Alte Karte
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